Historie

Die Historie der Rettungshunde beginnt mit Barry vom großen St. Bernhard, dem berühmtesten aller Lawinenhunde, der zwischen 1800 und 1812 über 40 Menschen das Leben gerettet hat.
Ab 1885 dachte man in der Deutschen Armee über den Einsatz von Hunden zu Kriegszwecken nach. Aufgrund der Erfahrungen des Krieges von 1870 bis 1871 wollte man Hunde zum schnelleren Auffinden von Verwundeten auf den Schlachtfeldern einsetzen.
Bereits 1890 wurde der Deutsche Verein für Sanitätshunde gegründet, und der „Tiermaler“ Jean Bungartz aus Leipzig schrieb 1892 das Buch „Der Hund im Dienste des roten Kreuzes“. Im gleichen Jahr bestätigte des „Königlich Preußische Kriegsministerium“ die Einsatzfähigkeit der ausgebildeten Sanitätshunde, um schneller verwundete Soldaten im Gelände aufzufinden.
Im Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1918 waren über 4000 Sanitätshunde auf den Schlachtfeldern im Einsatz, unzählige Soldaten verdankten diesen Hunden ihre Rettung.
Im Zweiten Weltkrieg waren an allen Fronten rund 200 000 Hunde im Einsatz. Allein auf deutscher Seit starben 25 000 Tiere.
In England begann man 1944 Hunde für die Suche nach unter Trümmer verschütteten Menschen auszubilden und einzusetzen. Sie halfen, 35 Menschen lebend zu retten und 170 Tote zu bergen.
In der Bundesrepublik Deutschland bildete der Bundesluftschutzverband (BLSV, später umbenannt in BVS, Bundesverband für Selbstschutz) von 1954 bis 1973 mit Finanzierung des Bundes Rettungshunde für den Verteidigungsfall aus. 1973 übertrug der Bund den Zivilschutz in die Kompetenz der einzelnen Bundesländer. Diese stellten die Finanzierung der Rettungshundearbeit jedoch bald ein, da die verantwortlichen Behörden der Meinung waren, die Rettungshundenase durch technisches Gerät ersetzen zu können. Die verbliebenen Hundeführer schlossen sich den Hilfsorganisationen an, um die Rettungshundearbeit fortzusetzen.
Das Schweizer Militär führte 1968 Vergleichsstudien mit sogenannten Katastrophenhunden und technischen Ortungsgeräten, zur Suche von unter Trümmer verschütteten Personen durch. Die Hundenase zeigte sich eindeutig der Technik überlegen, in wesentlich kürzerer Zeit und mit über 60 Prozent größerer Erfolgsquote wurden die Personen unter 3,50 Meter Trümmerabdeckung geortet. Nach den erfolgreichen Einsätzen von Rettungshunden bei den Erdbeben 1976 in Friaul/Italien, 1977 in Bukarest/Rumänien, 1980 in Algerien, sowie nach dem schweren Erdbeben im Dezember 1987 in Armenien, das zehntausende Menschen tötete und unter den zusammenstürzenden Häusern begrub, erfolgte der weltweite Ruf nach geeigneten Suchhunden.
Noch immer waren aber viele Widerstände zu überwinden. Im Zuge der Technikgläubigkeit gaben die Ministerien lieber Geld für die Entwicklung von Ortungsgeräten aller Art aus. Jedoch wurde längst deutlich, dass in absehbarer Zeit nichts die Präzision und Zuverlässigkeit eines guten Suchhundes ersetzen kann.
In der Bundesrepublik führte diese Kenntnis dazu, dass Privatleute weiterhin die Rettungshundearbeit betrieben. Um sich zu organisieren, stand es ihnen frei, sich beliebigen Katastrophenschutz-Organisationen anzuschließen. Daneben wurden im Bundesgebiet einige private Vereine gegründet, die sich auf die Rettungshundearbeit spezialisierten.

Hier finden Sie ein passendes Dokument aus dem Jahr 1903 zu diesem Thema.